Die ersten Spuren

Auszug aus der 112-seitigen Familienchronik der Familie Truniger-Gübeli von Fridolin Truniger

Bezug:
Alex Truniger
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9016 St.Gallen
071 / 288 31 40
Email: alex.truniger at bluewin.ch

Wie im Kirchberger Geschichtsbuch berichtet wird, weisen verschiedene Familiennamen, so auch die Truniger (Thruoniger, T(h)ruoniger), über die Schweizerische Nordgrenze hinaus. Die Truniger sollen aus dem niederländischen Tronje oder Tronegg stammen. Das wäre der Ort, der durch das Nibelungenlied berühmt geworden ist.

In die Gemeinde Kirchberg kamen die Truniger vom Hosendruck her (Gemeinde Wuppenau). Sie treten nach 1500 in Bazenheid auf. Im Verzeichnis der Leibeigenen des Klosters St. Gallen von 1580 werden die Truniger ihrer Herkunft wegen als "Hosrucks" bezeichnet. Nach etwa 1550 sind sie auch in Jahrzeitstiftung aufgeführt. Solche gemeinsame "Jahrzeiten" wurden in der Kapelle zu Unterbazenheid jeweils im August begangen. Nach 1620 unter anderem auch für Leutnant Jakob Truniger und Ammann Jakob Truniger. Fähnrich Uli Truniger stiftete 1648 eine Jahrzeit.

Wer das Toggenburger Landrecht (Bürgerrecht) erwerben wollte, hatte das Gesuch vor "Landvogt und Landrat" vorzubringen. Wurde der Petent des Landrechts würdig befunden, so hatte er eine seinem Vermögen entsprechende Einkaufstaxe zu bezahlen. Alteingessessene Landleute waren nicht selten neidisch auf "Neubürger", wie es zum Beispiel Josef Truniger war. Auch Uli Truniger musste es erfahren: Man hielt ihm vor, er sei kein rechter "Landtmann". Uli wandte sich 1617 an Landvogt und Landrat. Seine Sache war in Ordnung, er wurde aber - es waren gegen ihn Klagen eingegangen - ermahnt, er sollte sich "allwegens frombtlich und ehrlich verhalten". 1633 erschien Uli wieder vor der gleichen Instanz, weil seit 1617 ihm immer wieder der frühere Vorhalt gemacht worden sei. Wieder wurde Uli Truniger als "Landtmann" anerkannt. In der Freude darüber zahlte Uli 50 Gulden, diese zur Hälfte dem Landvogt und zur Hälfte dem Landrat, desgleichen jedem Landrat einzeln "zur Verthuung" einen halben Gulden (Die Einbürgerungstaxen betrugen zwischen 10 - 100 Gulden).

Das zweite Erscheinen vor dem Landrat erfolgte wahrscheinlich vor seiner Familiengründung. Uli vermählte sich am 12. Mai 1633 mit Maria Schönenberger aus Muotlingen (Müttlingen). Dieser Ehe entspross eine Tochter, Dorothea, geboren am 27. Juni 1634. Vermutlich starb die Ehefrau bald darnach, denn am 31. Juli 1634 wird im Taufbuch wieder eine Dorothea erwähnt, als Mutter eine Margaretha Brendlin aufgeführt (+ 1663). Von ihr stammen sieben Kinder, geboren zwischen 1636 und 1651. 1665 nahm sich Uli eine vierte Frau, Barbara Wegin (?). Uli starb am 25. Oktober 1670. - Auf Grund dieser Kirchenbuch Eintragungen könnte doch ein leiser Verdacht aufkommen, die ihm 1617 gemachten Vorbehalte seien nicht ganz unbegründet gewesen. Im übrigen muss er in späteren Jahen doch ein angesehener Mann gewesen sein: 1660 war er als "Fähndrich Ulrich Thruoninger" bezeicnnet, Trauzeuge bei der Eheschliessung seines Bruders (?), Witwer "Leuthenant" Jakob Truoniger von Underbatzenheid mit der Witwe Verena Braunin. - Ein Jakob Truniger tritt auch im Mosnanger Taufbuch mehrmals als Taufpate auf bei den Kindern des Müllers Bamert in Winklen (1670 - 1690)

Als Ergänzung zur Geschichte der Familien Truniger werden zwischen hinein ein paar Hinweise auf die allgemeinen Zustände im Toggenburg eingestreut (Quelle: Geschichte der Gemeinde Kirchberg.) Weitere Hinweise über unsere Ahnen sind zu finden unter www.familysearch.org